Entschuldigt bitte, aber für die heutigen Ereignisse habe ich nur eine Option: einen weiteren Akt. Bitte verzeiht mir im Voraus.
Akt 8 - Erkenntnisse
Seit Freitag, dem 20.10., steht mein Auto nun beim Händler, und seitdem habe ich keinerlei Kommunikation von deren Seite erhalten. Wie bereits angekündigt, gab ich ihnen bis heute, 10 Uhr, Zeit, sich bei mir zu melden. Natürlich hat niemand das Bedürfnis verspürt, mich zu kontaktieren. Deshalb griff ich um 10:15 Uhr zum Telefon.
Eine Servicemitarbeiterin nahm ab, und ich erzählte ihr kurz meine Geschichte. Der brandneue Mazda CX-60, keine Woche zugelassen und mit nur 240 km auf dem Tacho, wurde eingeschleppt. Ich wollte wissen, wie es um das Auto steht. Ich erwähnte meine Frustration über die mangelnde Kommunikation und bekam von der Dame eine schnippische Antwort. Sie versicherte mir, dass sie meine Anliegen weitergeben würde und dass sich der Serviceleiter umgehend bei mir melden würde.
Um 13:15 Uhr hatte mein "Freund" aus dem Service nun bereits drei Stunden Zeit gehabt und – wie zu erwarten – nicht genutzt. Die Farce ging weiter. Ich griff erneut zum Telefon, landete jedoch in der Warteschleife. Nach fünf Minuten wurde der Anruf einfach abgebrochen, und ich flog aus der Leitung. Also wählte ich erneut, mit dem gleichen Ergebnis. Ich versuchte es sogar mit anderen Nummern in der Hoffnung, dass es nicht absichtlich war, aber auch mit drei weiteren Nummern landete ich in der Warteschleife und wurde nach fünf Minuten abgeworfen. Insgesamt habe ich sieben Mal versucht, jemanden zu erreichen, während ich bereits intensiv darüber nachdachte, unseren Anwalt einzuschalten.
Auf dem Weg von der Arbeit zum Sport kam ich am Autohaus vorbei. Da dachte ich mir, dass die vielleicht Insolvenz angemeldet haben und die Türen geschlossen sind, aber nein, es herrschte reges Treiben. Die Servicemitarbeiterin wurde von drei Kunden belagert, während sie gleichzeitig das Telefon am Ohr hatte. Da ich meinen Sportkollegen nicht warten lassen wollte, fuhr ich weiter, griff jedoch erneut zum Telefon, um die Fahrt mit der Warteschleife zu versüßen.
Um 16:30 Uhr ging tatsächlich jemand ans Telefon. Es war genau die Dame, die mir den Ersatzwagen übergeben hatte und bisher als Einzige den Eindruck erweckte, die Ernsthaftigkeit der Situation zu verstehen. Nun war sie leider das Opfer, als ich ihr einen fünfminütigen Monolog entgegenschleuderte. Ich hatte ja schließlich hinreichend Material. Irgendwann beruhigte ich mich, und wir konnten produktiv werden. Leider konnte sie mir nicht erklären, warum ihre Kollegen sich nicht gemeldet hatten. Sie fand genauso wie ich das Verhalten der ersten Kollegin, die mich abweisend an Mazda verwiesen hatte, ungenügend, und sie entschuldigte sich aufrichtig. Sie versprach, sich persönlich der Angelegenheit anzunehmen. Der Serviceleiter würde sich bestimmt morgen, am 26.10., bei mir melden. Sie konnte im System sehen, dass der Fall offensichtlich bei Mazda gemeldet wurde, und sie warteten nun auf deren Feedback. Frustriert beendete ich das Gespräch, und das Bild unseres Anwalts tauchte vor meinem geistigen Auge auf.
Um 17:05 Uhr erhielt ich einen Anruf vom Autoverkäufer, der anscheinend aus dem Urlaub zurückgekehrt war. Eigentlich dachte ich, er würde erst nächste Woche wieder im Haus sein, aber anscheinend gab es da eine Fehlkommunikation. Seltsam! Aber immerhin rief er an. In den nächsten zehn Minuten hörte ich Sätze wie "Wenn niemand den ganzen Tag ans Telefon geht, müssen sie mehr Leute einstellen", "Da sind Pirelli-Reifen drauf? Ich habe doch die Bestellung mit Michelin an die Werkstatt weitergegeben", "Ich habe der Werkstatt gesagt, sie solle Ihre Liste abarbeiten. Ich weiß nicht, warum sie das nicht gemacht haben", "Es ist nicht akzeptabel, dass sie am Telefon so abgewiesen wurden", "Mazda macht es sich selber schwer" und noch einiges mehr. Und das war nur ein Bruchteil der Themen, die derzeit noch offen sind. Die Zeit wurde knapp, ich musste ja zum Sport. Er versprach, dass er morgen früh, sobald er um 10 Uhr zur Arbeit kommt, den Serviceleiter kontaktiert und mich dann zusammen mit ihm anruft, um mich vollständig über den aktuellen Stand zu informieren. Er erwähnte auch, dass die Werkstatt bisher keine Erklärung für den Fehler hatte, da ihnen so etwas noch nie passiert sei. Deshalb baten sie Mazda um Hilfe. Im Übrigen konnte das Getriebe wohl nicht dazu bewegt werden sich freizugeben, weshalb das Auto umständlich aus dem Weg geschleppt werden musste. Wie unglücklich, dass der Abschleppdienst und ich das Auto auf die schlechteste Art und Weise absetzen mussten.
Das ist der aktuelle Stand der Dinge.
Vielen Dank für Eure Geduld und Aufmerksamkeit 