Da kommen jetzt unterschiedliche Themen zusammen, die tatsächlich heute mit den automatischen, sensorgesteuerten Systemen anders funktionieren. Danke für die Links und Hinweise.
- Zum einen nutzt das KPC die hintere Bremse, um die Karosseriebewegungen zu reduzieren. Das ist aber nur ein Teil dessen, was man zum gewollten Verzögern oder gar zum Bremsen bis zum Stillstand nutzt.
- Das nächste ist, dass die automatischen Systeme die HA-Bremse nutzen, um die Geschwindigkeit zu kontrollieren. Hier reden wir dann von 65km/h wieder auf die eingestellten 60 km/h, wenn es etwas den Berg runter geht. Oder von 70 auf 50, wenn der Tempomat umgestellt wird. Das sind alles keine Bremsungen, die die Hinterräder zum Blockieren, oder auch nur in die Nähe davon bringen würden. Die haben auch einen längeren Regelweg, bis die neue Geschwindigkeit erreicht sein muss. Und ja, damit kann man die Bremse vorne entlasten und für "echte" Bremsungen kühl halten und das Eintauchen vorne reduzieren.
- Aber alles was der Fahrer selbst an Verzögerung mit dem Bremspedal einleitet, geht zuerstmal an die Vorderachse, weil das die kräftigste Bremse ist, die erstmal ohne Blockieren Energie vernichten kann und selbst wenn sie mal kurz blockiert, bis das ABS wieder aufmacht, keine großen Einflüsse auf die Fahrstabilität wirken. Hier weiß nur der Fahrer, bis zu welchem Punkt das Fahrzeug stehen soll oder auf welche Geschwindigkeit das Fahrzeug heruntergebremst werden soll.
Natürlich kann man mit den heutigen Regelmöglichkeiten die Hinterachse immer stärker mitnutzen, was ja auch dem Gesamtsystem nutzt. Dass man heute einen 2,5t Koffer trotzdem auf 35m von 100 auf Null bremst, während früher ein 1,2t Fahrzeug mit unter 40m gute Bremsen attestiert bekam, muss ja irgendwo herkommen.