Daten per OBD-Adapter - kurzer Praxisbericht

  • Hoch ja, aber nicht besorgniserregend nach eine Vollgasorgie auf der Bahn.

    Ehemals CX-60 PHEV HOMURA 46V Soul Red Crystal Metallic mit allen Paketen, Panoramadach und AHK (PD 06/2022, EZ 09/2022)

  • "All-Out" Vollgasfahrt

    die Zeiten als Autos noch 'vollgas-fest' waren sind schon lange vorbei. Antriebe sterben heute überwiegend an thermischem Stress. An den hot-spots (Ventile, Kolben, Turbolader-Lager etc) sind die Temperaturen noch viel höher und Öl beginnt zu verbrennen und bildet Ölkohle-Ablagerungen. Motoröl nimmt dazu vermehrt Ruß auf und wird zur Schleifpaste - besonders wenn man die max Ölwechselintervalle ausreizt. Bis 150tkm mag sowas funktionieren, daher auch diese Garantiegrenze bei Mazda. Wenn Haltbarkeit ein Ziel ist, ist man gut beraten heutige Antriebe so zu dimensionieren, dass sie im Normalbetrieb max 50% belastet werden; der Antrieb bleibt im entspannten Bereich und man hat Reserven für kurze - thermisch unkritische - Manöver, wie Überholen.

    CX60 D200 RWD Mj.'25, Exclusive, COSO, DRAS, AHK, 18" Michelin Primacy 4 auf CMS-C22; EZ: 1.4.2025; ~50% Langstrecke mit Hänger

    vorher: C5 HDI165 Exclusive Tourer Bj.'14, mit 337tkm verkauft.

  • Ihr seid schon echt ein paar Witzbolde^^


    6-Jahre Garantie hab ich nicht, weil ich nach 3 Jahren die 150.000 KM voll habe.


    "etwas ruhiger angehen lassen" -> Schlichte Antwort: Nö. "Das muss das Boot abkönnen..."


    palone hat natürlich völlig recht, aber das ist eben genau das Thema und auch der Grund, wieso ich ihn nach den 3 Jahren definitiv abgeben werden und nicht übernehmen werde.

    Ich überlege momentan 2026 einen neuen CX-60 zu nehmen und bei dem dann tatsächlich regelmäßige(re) Ölwechsel machen zu lassen.


    Das Thema beim CX-60 und dem Getriebe ist auch, dass das Verteilergetriebe mit dem gleichen Getriebeöl geschmiert wird, das bedeutet auch, dass da der Verschleiß genau so hoch ist.


    Beim Motor mach ich mir keine Sorgen, da sind 110°C Öltemperatur auch etwas länger unkritisch, modernes Motoröl Oxidiert meist erst ab ca. 140°C...ist aber oft auch bis 160°C kurzfristig noch "in Ordnung". Da sind die 20.000 Km die Mazda vorgibt auch in Ordnung.


    Aber halt nicht bei Getriebe und VTG - das Öl hat eine andere Zusammensetzung und andere Temperaturbereiche.


    Edit: Vor allem ist es ja auch so, dass er bei 220 km/h abregelt und bei weitem nicht 100% Last fährt. Laut OBD sind das ca. 60-65% Last...

    🇩🇪 Mazda CX-60 e-SKYACTIV D 254 Takumi, Deep Crystal Blue, Driver-Assistance + Convenience&Sound (Gebaut 07.2023)

    Einmal editiert, zuletzt von nexusband ()

  • Ich habe dazu in einem anderen Forum zum BMW 530xD gelesen, dass ZF Temperaturen bis um die 106 Grad Celsius in Ordnung findet, ideal soll es sein zwischen 60 und 90 Grad und gewarnt wird ab 126 Grad Celsius. Ich habe das natürlich jetzt nicht überprüft auf den Wahrheitsgehalt, da ich selbst wohl auch eher im Gleitflug um die 160 km/h unterwegs bin.

    Und es ist für mich auch die Antwort auf die Frage offen, ob es wirklich schlimm ist, wenn so ein Wert über 100 Grad mal kurz erreicht wird …

    Welche Informationen von Fachleuten oder Fachquellen habt Ihr denn da so und wer sind diese Fachquellen ?

    Und vielleicht noch eine Frage zu den OBD-Geräten: Wie genau sind diese Geräte denn? Sicher könnt Ihr dazu was sagen….

    Viele Grüße aus Hessen 🇩🇪 , Martin

    CX60 Homura e-Skyactiv-D 254 | Machine Grey | Driver Assistance Paket | el. AHK | Mazda-Marderschutz |Convenience & Sound Paket | Mazda Original F-Dämpfer | Felge 20" Diamond Cut (Sommer) | Mazda Black Homura Felge 20" (Winter)| 🐣 30.11.23 | 🚀 EZ 9/24 |🔝

  • Und vielleicht noch eine Frage zu den OBD-Geräten: Wie genau sind diese Geräte denn? Sicher könnt Ihr dazu was sagen….

    OBD-Adapter haben m.E. keine „Genauigkeit“, weil sie selbst ja nichts messen. Es wird per OBD-SW (App) eine Anfrage an das entsprechende Steuergerät gesendet, und die Antwort wird dann in der App dargestellt. Der OBD-Adapter dient lediglich als Schnittstelle.


    Falls ich falsch liege, gerne korrigieren…


    Gruß Dietmar

    🇩🇪 CX-60 D254 AWD / Homura / Machine Grey / alle Pakete + Panoramadach

    KONI Special Active Stoßdämpfer VA+HA / EIBACH Spurverbreiterung 30 mm VA+HA / MICHELIN Pilot Sport 4 SUV 235/50 R20 104Y

    WEBASTO Standheizung / Kamerareiniger / Keramikversiegelung

    PD: 04.04.2023 / Connect: 14024 / Navi: 2025 Q2 24Q4 / Gracenote: 1.1.1.03119

  • Ich kenne jemanden bei Mazda, die hatten einen CX-80 in der Werkstatt, welcher häufig und lange Zeit Vollgas gefahren wurde.

    Hier ist das Getriebe ausgefallen.

    Der Wagen wurde gewandelt,

    Es wurde mitgeteilt, dass das Getriebe für diese schnellen Fahrten und hohen Vollgasfahrten auf lange Zeit nicht ausgelegt ist.
    Der Wagen hat ein neues Getriebe erhalten und ist bald ein Gebrauchtwagen auf dem Markt.

  • General_Fist


    Genau solche Posts tragen zum negativen Image des CX60/80 bei. Neues Auto, nur Vollgasfahrten, und das Auto ist dahin. Man sollte mal den Fahrer fragen, ob er noch alle Latten am Zaun hat…


    Gruß Dietmar

    🇩🇪 CX-60 D254 AWD / Homura / Machine Grey / alle Pakete + Panoramadach

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    WEBASTO Standheizung / Kamerareiniger / Keramikversiegelung

    PD: 04.04.2023 / Connect: 14024 / Navi: 2025 Q2 24Q4 / Gracenote: 1.1.1.03119

  • Ich habe dazu in einem anderen Forum zum BMW 530xD gelesen, dass ZF Temperaturen bis um die 106 Grad Celsius in Ordnung findet, ideal soll es sein zwischen 60 und 90 Grad und gewarnt wird ab 126 Grad Celsius. Ich habe das natürlich jetzt nicht überprüft auf den Wahrheitsgehalt, da ich selbst wohl auch eher im Gleitflug um die 160 km/h unterwegs bin.

    Und es ist für mich auch die Antwort auf die Frage offen, ob es wirklich schlimm ist, wenn so ein Wert über 100 Grad mal kurz erreicht wird …

    Welche Informationen von Fachleuten oder Fachquellen habt Ihr denn da so und wer sind diese Fachquellen ?

    Und vielleicht noch eine Frage zu den OBD-Geräten: Wie genau sind diese Geräte denn? Sicher könnt Ihr dazu was sagen….

    Im normalen "herumgondeln" hält der Mazda auch seine 60-80°C - bei den Temperaturen vermute ich auch, dass das Getriebe länger als 150.000 hält, man darf halt nicht vergessen, dass die Kupplungen da auch mit dabei sind...aber nicht nur die vom Getriebe, sondern halt auch die vom Verteilergetriebe.

    Ab wann was wie welches Öl "kaputt" geht, ist ein schwieriges Thema und seit Jahren ein super Stammtisch-Thema :D


    Ich halte mich da aber meistens an die Experten und die Datenblätter - Mazda kocht in der Hinsicht auch nur mit Wasser und wird irgendwo in diesen Bereichen auch Zuhause sein, die haben das Rad ja nicht neu erfunden. https://de.oelcheck.com/filead…rung_von_Schmieroelen.pdf

    Die meisten Amis geben auch max. 105°C an https://prestone-power.com/nor…temp-comprehensive-guide/

    Why Oxidation and Thermal Stress Degrade Lubricants in Unique Ways
    Oxidation and heat degrade lubricants differently. This article breaks down the mechanisms, causes, and failure modes of each.
    precisionlubrication.com


    Aber um mal ein paar Sachen zusammen zu fassen (Achtung - ich bin KEIN Experte, ich hab mir das alles nur zusammen gelesen, zum Teil raus kopiert und über die Jahre mit verschiedenen Chemikern deren IT ich betreue hier und da mehr erklären lassen):


    - Oxidation ist eine chemische Kettenreaktion zwischen Ölbestandteilen und gelöstem Sauerstoff...die Reaktionsrate steigt mit der Temperatur nahezu exponentiell (Arrhenius-Gleichung).


    - Hohe Temperaturen beschleunigen die Bildung von freien Radikalen und Hydroperoxiden, die sich weiter zersetzen zu verschiedenen anderen Chemischen Bestandteilen und sauer wirkenden Verbindungen. Diese Zwischenschritte sind temperaturabhängig und werden durch Metallpartikel (Eisen, Kupfer – alles zu genüge in den meisten Automatikgetrieben vorhanden...) katalytisch verstärkt.


    - Additive werden thermisch verbraucht: bei hohen Temperaturen werden Antioxidantien schneller abgebaut - der zusätzliche Schutz geht also verloren geht und die Oxidationsrate steigt noch mal deutlich mehr...


    Temperaturbereiche die man da aus den ganzen Büchern, Daten und z.B. ZF auch bekommt:

    • bis ca 80 °C, normale Betriebsbedingungen: langsame Alterung; die meisten Additive wirken ausreichend und der Abrieb von allen möglichen Partikeln bei allen sich bewegenden Teilen hält sich in Grenzen.
    • ca. 80 - ca. 120 °C, schnellere Oxidation: erhöhte Bildung von den oben erwähnten Hydroperoxiden und Oxidationsprodukten, das Öl wird auch Saurer (pH-Skala) und die tendenz zum Verharzen wird deutlich höher. Je nach Öl gibt es vllt sogar Schaumbildung, weniger Viskosität, damit mehr Abrieb, etc pp...
    • ca. 120 - 150 °C, starke thermische/oxidative Zersetzung — Hydroperoxide zersetzen sich verstärkt zu Aldehyden, Ketonen und Säuren; Polymerisation (varnish, Lackbildungen – das sind diese braunen Ablagerungen die man gern mal auf Bildern sieht) nimmt zu…

      Filter verstopfen, Ventile fangen an zu kleben und die Additive sind weitgehend verbraucht.

    • 150 °C: thermische Spaltung (Pyrolyse) zusätzlich zur Oxidation — Basismoleküle brechen kovalent, Es entstehen Ruß, sehr stabile Harze und gasförmige Zersetzungsprodukte; drastischer Viskositätsverlust oder -anstieg (je nach Produktmix); Funktionsausfälle (Kupplungsrutscht, Ventilblockaden, aggressive Korrosion).

    Konkrete Schadensbilder im Getriebe durch hohe Temperatur/Oxidation

    • Varnish/Lack auf Ventilen und Reibflächen für dann zu Ansprechverzögerung, Ruckeln.
    • „Schlamm“ führt zu verstopfte Filterkanäle, schlechter Ölfluss und damit noch mehr Verschleiß, noch mehr Ruckeln, schlechtes Schaltverhalten...etc
    • Erhöhter Säuregehalt führt dann zu Korrosion von Lagern, verschiedenen Materialien, Zahnräder...etc.
    • Additivverlust ist dann der Endgegner und führt zu noch mal verringertem Verschleißschutz.

    Von daher ist das aus meiner Sicht ziemlicher Mist, den Mazda da gemacht hat...vor allem im Off-Road Modus klettert die Getriebeöltemperatur auch bei 130 km/h schon sehr schnell auf über 90°C.


    Aber hey - die Aisin Automatikgetriebe, die Toyota z.B. nutzt halten auch 300.000 Kilometer ohne Ölwechsel (wobei ich da nicht weiß, in welchen Temperaturen die laufen, ich vermute aber stark, dass Toyota die Öltemperatur in fast allen Bereichen deutlich unter 80° hält, sonst wär das aus meiner Sicht nicht möglich)


    OBD-Adapter haben m.E. keine „Genauigkeit“, weil sie selbst ja nichts messen. Es wird per OBD-SW (App) eine Anfrage an das entsprechende Steuergerät gesendet, und die Antwort wird dann in der App dargestellt. Der OBD-Adapter dient lediglich als Schnittstelle.


    Falls ich falsch liege, gerne korrigieren…


    Gruß Dietmar

    Perfekte Erklärung :)


    Edit:

    Neues Auto, nur Vollgasfahrten, und das Auto ist dahin. Man sollte mal den Fahrer fragen, ob er noch alle Latten am Zaun hat…


    Gruß Dietmar

    Mazda hat dann unter Garantie in Zukunft auch sehr viele Probleme mit Anhängerfahrzeugen, die voll Beladen sicher mehr belastet werden, als bei schnellen Fahrten auf der Autobahn. Oder Autos in Australien, die durch die Wüste mit Anhänger fahren...oder in Afrika bei 50°...etc.

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    2 Mal editiert, zuletzt von nexusband ()

  • Mazda hat dann unter Garantie in Zukunft auch sehr viele Probleme mit Anhängerfahrzeugen, die voll Beladen sicher mehr belastet werden, als bei schnellen Fahrten auf der Autobahn.

    die Belastung des Antriebs kann man ganz einfach am Momentanverbrauch festmachen. Verbrennungsmotoren haben max 40% Wirkungsgrad, d.h. ~60% der Verbrennung wird in Hitze umgesetzt, führt zu Hotspots mit sehr hohen Temperaturen in den verbrennungsnahen Motorteilen und genau dort wird das Öl zuerst zersetzt. Die Öltemperatur, die wir über OBD angezeigt bekommen, ist nur die Durchschnittstemperatur und viel niedriger, als in den Hotspots (Turboladerwelle, Ventilschaft etc).

    Ob also ein FZ mit Hänger oder auf der AB mit 200 höher belastet wird, kann man direkt am Momentanverbrauch ablesen. Genau diese Werte (Momentanverbrauch = Wärmeeintrag & Öltemp.) halte ich bei Hängerbetrieb - z.B. in den Bergen - daher immer im Blick und reduziere die Leistung ggf entsprechend. Der Unterschied: ein Pass-Anstieg ist nach überschaubarer Zeit vorbei; die AB 200kmh Fahrt kann lange dauern - das sicherste Rezept, um einen Antrieb zu ruinieren.

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