Bei mir quietscht nix 😉

Bremsscheiben und Bremsbeläge
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Da es doch schon einige Fahrzeuge mit mehr als 40'000 km gibt, würde mich interessieren, wie es mit den Bremsen in Sachen Service aussieht.
Die enorme Bremsstaubablagerung bei den Felgen ist ja nicht von Irgendwo. Und was mir bewusst geworden ist: Beim Assistenzfahren bergab ist dieser nette Assistent dauernd auf den Klötzen, sprich da wird runtergeschliffen was das Zeug hält. Anfänglich war ich begeistert, weil das Fz bei Geschwindigkeitsvorgabe bergab nicht immer schneller wird. Bis mir bewusst wurde, dass nach dem Aussteigen der Geruch der heissen Bremsen eine ganz üble Nebenwirkung hat: grosser Bremsverschleiss. Nun fahre ich bei längeren Bergabfahrten ohne Assistenzhilfe und bremse punktuell mit Rollenlassen. Damit können die Bremsen wenigstens zwischendurch abkühlen. Dies zumindest meine Vorstellung ohne Nachweis auf Korrektheit.
Bald ist nun der 40'000 Service dran und und somit befürchte ich ev. Bremsscheiben/Beläge schon zu wechseln müssen.
Vielleicht ist da schon was bekannt?
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Nach 93 Tkm ist bei meinem die Bremsanlage noch gut. Ich denke, vor 120 Tkm sollte nichts gewechselt werden müssen. Aber ich bin ja auch Langstreckenfahrer. Die Hügel in meiner Gegend kann man auch nicht als Berge ansehen, bei denen eine Abfahrt die Bremsanlage übermäßig erhitzt bzw. verschleißt. Den Verschleiß kann man auch nicht an den gefahrenen Kilometern festmachen.
Ich hatte mal 7 oder 8 Vollbremsungen hintereinander von 100 auf fast 0 km/h gemacht. Temperatur hinten lag danach bei 360°C, wenn ich mich richtig erinnere. Bei welcher Temperatur man von einer Überhitzung sprechen kann, weiß ich nicht.
Die hinteren Bremsbeläge haben ein Verschleißblech. Wenn man beim Bremsen ständig Schleifgeräusche hat, sollte man wechseln. Nach meinem Kenntnisstand verschleißen die vorderen Bremsbeläge weniger, sind aber auch dünner. Somit sollten diese dann auch runter sein, und mit den hinteren zusammen gewechselt werden. Und im Normalfall sollte eine Bremsscheibe 2 abgefahrene Bremsbelagsätze überstehen.
Hier mal ein Bild eines Bremsbelages von der Vorderachse nach 72 Tkm. Nach Abbau des Rades hat man einen guten Blick darauf. Kann also jeder selbst überprüfen, z.B. beim Wechsel SR/WR oder zusätzlich bei Radumsetzungen, die ich auch selber mache.
Gruß Dietmar
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Nach meinem Kenntnisstand verschleißen die vorderen Bremsbeläge weniger
Normalerweise hast Du vorne die stärkste Bremsung und hinten nur ein bisschen, sieht man auch am Staub auf den Felgen. Wenn Du bremst liegt die ganze Kraft auf der Vorderachse, d.h. die kannst Du dann auch kräftig einbremse, ohne dass sie an die Blockiergrenze kommt. Die Hinterachse wird entlastet, d.h. die würde bei starker Bremsung gleich blockieren. Früher war es der Bremskraftregler, der die meiste Bremsenergie nach vorne geleitet hat, heut ist es wohl das ABS/ESP-Steuergerät mit seinen Ventilen. Oder hab' ich Dich falsch verstanden?
Bei mir war es bisher immer so, dass ich die Bremsen hinten beim 2. Bremsentausch vorne mitgemacht wurden.
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Ich weiß tatsächlich nicht mehr, woher ich das habe, dass beim CX-60 hinten stärker gebremst wird als vorne. Meine Denke war bis dato genau wie deine, nämlich andersrum. Hängt das ggf. mit dem Hinterradantrieb in Verbindung mit der Rekuperation zusammen (bessere Regelbarkeit beider Systeme)?
Für mich sprechen folgende Dinge für die stärkere Bremsleistung hinten:
1. Die Bremsbeläge hinten sind dicker
2. Nur die hinteren Bremsbeläge haben Verschleißbleche
3. Temperaturen werden nur an der HA erfasst
4. Das Auto taucht vorne kaum ein bei stärkeren Bremsungen, im Vergleich mit z.B. meinem Vorgänger Mazda 3 BM
Gruß Dietmar
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Dietmar : Ich bin ja auch kein Mechaniker oder Ingenieur, aber denke trotzdem folgendes:
Die mechanische Bremsung und die Neigung zum Blockieren der Räder bleibt antriebsunabhängige Physik. Nur eine belastete Achse kann bremsen ohne zu blockieren. Und wenn der CX-60 wegen der harten Federn und KONIs vorne nicht so tief eintaucht, ändert das nichts an den Kräften, die vorne wirken. Und: Wenn hinten blockiert, dreht sich das Karussell! Daher dürfen die hinteren nie überbremsen. Vorne rutscht Du "nur" geradeaus, wenn die blockieren.
Probleme mit überhitzten Bremsen hatte ich bisher trotzdem eher hinten... Wenn die Bremsen hinten wegen Unterforderung festgegammelt sind und nach einer richtigen Bremsung nicht mehr richtig aufgemacht haben. Mein Lancia hatte oft hinten warme Felgen und hat gestunken. Der hatte aber auch kein Gewicht auf der Hinterachse. Dafür hat der Mercedes glaube ich nur vorne Verschleiß-Warnanzeigen, wenn die runter sind, denn das sind die, die schneller runter sind und mehr bremsen müssen.
Die Rekuperation findet Mittschiffs statt, im E-Motor zwischen Motor und Getriebe. Diese elektromagnetische Kraft wirkt natürlich über das Getriebe auf die Antriebsachse, also primär hinten. Aber ohne die mechanischen Bremsen zu beeinflussen - weshalb e-Autos mit ausgeprägter Rekuperation ja auch fast keinen Bremsenverschleiß mehr haben, weil das Meiste über den e-Motor weggebremst wird.
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Ich glaube , dass die alle gleich bremsen bis zur Regelgrenze des ABS. Die Bremsen an der HA verschleißen meistens schneller durch die Schlupfregelung ( Stichwort elektronische Differentialsperre) , wobei beim geregelten Allrad zusätzlich natürlich dann auch auf die VA Antriebskraft verteilt wird.
Die Last auf der VA beim Bremsen kommt ja nur durch das Bremsen auf der VA zustande. Das Ganze ist sicherlich sehr komplex.
Nicht zuletzt die größeren Scheiben auf der VA implizieren , daß hier auch die meiste Energie vernichtet werden muss.
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Die Bremsen verschleißen bei Mazda hinten mehr, weil Mazda "KPC" (Kinematic Posture Control) nutzt und das auf die hintere Achse wirkt.
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Ihr habt natürlich Recht, was das KPC und dessen Wirkung auf die Hinterachse betrifft.
Dem sei aber noch hinzugefügt: Alle Assistenten mit Bremseneingriff zur Temporegulierung machen das immer nur an der Hinterachse. Branchenweit, Herstellerübergreifend. Grund ist genau die bereits genannte Nickbewegung beim Bremsen, die durch den vorwiegenden Einsatz der hinteren Bremsen vermieden wird.
Natürlich gilt das nur für regelnde Bremseneingriffe bis zu einer gewissen Verzögerung, nicht für Notbremsungen!